Mr. Reitman, beginnen wir ganz am Anfang von „Up in the Air“: bei der Titelsequenz. Wie in allen Ihren Filmen ist sie sehr ungewöhnlich und aufwändig. Die Titelsequenz sollte aussehen wie eine Collage aus beweglichen Postkarten. Wir reisen durch diese Postkarten-Welt und sehen dabei die Erde wie die Hauptfigur Ryan Bingham: aus 8000 Metern Höhe. […]
Kategorie-Archive:Kritiken
Alejandro González Iñárritu (Dezember 2006)
Herr Inárritu, wie Ihre beiden anderen Filme „Amores Perros“ und „21 Gramm“ ist auch „Babel“ nicht chronologisch erzählt. Wieso dieses Narrationsprinzip? Wenn man mehrere Geschichten in einem Film verbinden will, muss man diese Erzählelemente auf die eine oder andere Art kombinieren. Da bleibt einem keine Wahl. Die drei Filme unterscheiden sich jedoch diametral. In „Amores […]
Dominik Graf (Dezember 2002)
Der Regisseur Dominik Graf gilt seit Jahren als einer der besten deutschen Filmemacher. In den 80er Jahren gewann er mit dem Action-Thriller „Die Katze“ (1988) den Bundesfilmpreis. Nach dem finanziellen Desaster seines letzten Kinofilms „Die Sieger“ (1993) hat Graf jedoch ausschließlich fürs Fernsehen gearbeitet ─ mit großem Erfolg. Filme wie „Der Skorpion“ (1997) und „Deine […]
Denys Arcand (November 2003)
Der Regisseur Denys Arcand gehört neben David Cronenberg und Atom Egoyan zu den bedeutendsten Filmemachern Kanadas. Er wurde am 25. Juni 1941 in Deschambault, Quebec geboren. Bekannt wurde er mit Filmen wie „Liebe und andere Grausamkeiten“ (1993), „Jesus von Montréal“ (1989) und „Der Untergang des amerikanischen Imperiums“ (1986), dessen Hauptfiguren auch in seinem neuen Film […]
Michael Mann (Juli 2009)
Mr. Mann, Sie haben „Public Enemies“ in Ihrer Geburtsstadt Chicago gedreht. Bedeutete das eine Art Rückkehr für Sie? Und ob! Ein Teil des Films spielt sogar in der Gegend, in der wir gelebt haben. Ich erinnere mich, als ich acht oder neun Jahre alt war und wir die Lincoln Avenue entlang fuhren, sagte mein Vater […]
Ulrich Seidl (Oktober 2007)
Herr Seidl, beim Titel „Import Export“ denkt man sofort an Waren. Dabei geht es bei Ihnen doch um Menschen. Der Titel trifft auf den Film inhaltlich ganz gut zu. Der Mensch als globalisierte Ware? Genau. Das österreichische Kino hat in den letzten Jahren – viel stärker als das deutsche – einen Blick für die Schattenseiten […]
Paul Haggis (Juli 2005)
Mr. Haggis, Ihr Film reiht sich ein in eine Tradition anti-utopischer Visionen von Los Angeles, die vom Film Noir über „Blade Runner“ bis zu den düsteren Schriften des Urbanisten Mike Davis reicht. Los Angeles ist eine sonnige Stadt. Woher kommen all diese dunklen Bilder? Ich habe das Drehbuch deshalb in Los Angeles angesiedelt, gerade weil […]
Mike Leigh (Januar 2011)
Mr. Leigh, Sie haben einmal gesagt, das Schwierigste am Filmemachen sei die Wahl des Titels. Stimmt das noch? Ich weiß nicht, ob es tatsächlich die schwierigste Entscheidung ist. Aber auf jeden Fall ist der Titel eine sehr wichtige Sache, da man damit den Film definiert. Ich denke mir deshalb den Titel immer erst am Schluss […]
Michael Haneke (November 2005)
Herr Haneke, haben Sie schon mal nachgezählt, wie viele bürgerliche Familien Sie in Ihren Filmen gequält haben? Na ja, wahrscheinlich so viele wie ich Filme gemacht habe. Ich spreche immer von bürgerlichen Leuten; das sind die einzigen, die ich wirklich kenne. Außerdem stellt das bürgerliche Milieu den Großteil der Zuschauer, die sich meine Filme anschauen. […]
Atom Egoyan (Dezember 2005)
Mister Egoyan, der Originaltitel Ihres neuen Films „Wahre Lügen“ lautet Where the Truth Lies. Darin versteckt sich ein schönes Spiel mit der Doppelbedeutung des Wortes “to lie”: liegen und lügen. Ja, Where the Truth Lies verweist auf den Ort, wo die Wahrheit ruht. Aber es legt auch einen Platz nahe, wo etwas vorgeblich Wahres gar […]