In: Florian Mundhenke/Thomas Weber (Hgs.): Kinoerfahrungen: Theorien, Geschichte, Perspektiven. Hamburg: AVINUS, 2017. S. 209-229.
Abstrakt:
Was hielt der große französische Filmtheoretiker André Bazin von der kollektiven Erfahrung im Kino? Was schrieb er über den Einfluss, den Mitzuschauer auf das emotionale Engagement, die Bewertung und die Interpretation eines Films haben können? Kurz gesagt: Was war seine Zuschauertheorie? Sicherlich ist Bazin nicht in erster Linie als Theoretiker des (individuellen) Zuschauers bekannt, und noch weniger als Theoretiker des (kollektiven) Publikums. Und doch hat er sich in seinen rund 2.600 Artikeln an verschiedenen Stellen mit Fragen zur Kollektivität des Kinos auseinandergesetzt. Das Hauptziel dieser Arbeit ist es, die wichtigsten Puzzleteile zusammenzufügen. Um Bazins Theorie des Kinopublikums vollständig zu konkretisieren, werde ich sie mit seinen Ansichten über das Theater- und Fernsehpublikum vergleichen.